Das heutige Kirchenschiff wurde 1925/26 erbaut, der Kirchturm ist allerdings wesentlich älter. Auch zwei Seitenwände des Schiffs, welche in Ost-West-Richtung verlaufen, dürften noch von der Vorgängerkirche stammen. Nicht immer war diese Kirche, die Oberndorfer Pfarr- und Stadtkirche. Bis ins 16. Jahrhundert wurde hier immer von einer St.-Michaels-Kapelle gesprochen, was zeigt, daß die Pfarrrechte zu dieser Zeit noch bei der ehemaligen Remigiuskirche auf dem Talfriedhof lagen.
Im Oberndorfer Heimatmuseum sind noch romanische Reliefsteine zu sehen, welche sich bis 1925 an der Sakristeitür befanden. Diese datieren grob in die Zeit zwischen 1150 und 1250 und sind die ältesten Beweise, für einen Sakralbau an dieser Stelle. Um 1445 soll nach einem Stadtbrand die Kapelle abgebrannt sein. Einige Mitglieder der Familie der Herren von Zimmern, fanden hier ihre Grabstätte. Auch 1699 zerstörte ein Brand die damalige Kapelle. Vermutlich zwischen 1600 und 1700, wurde dann die St.-Michaels-Kapelle zur Stadtkirche erhoben - genau lässt sich dies aber nicht mehr feststellen. Die alte Remigiuskirche auf dem Talfriedhof wurde leider ab 1805 abgetragen.
Das heutige Kirchenschiff besticht duch seine imposante Kuppel im Innern und die halbkreisartige Gliederung um den Altar herum. Aufnahmen von 2019 und 2020.