Vom Aufbau her scheint die oberhalb Talhausens gelegene sogenannte "Nußburg", älter zu sein, als die benachbarte Ruine Herrenzimmern - neuere archäologische Funde vom August 2017 und September 2018, scheinen dies nun zu bestätigen. Somit wäre die Nußburg nach der Neckarburg, die älteste Anlage am oberen Neckar.
Bei der Nussburg (auch Lusburg genannt) handelt es sich um eine Anlage mit zwei vorgelagerten Wällen.
Ob es sich bei dem 994 genannten Ancencimbra* vielleicht um diesen (Burg-)Bereich gehandelt hat, ist fraglich. Das Dorf Herrenzimmern wird erst im 13. Jhdt. genannt. Auffällig ist das der Nußburg vorgelagerte, große, terrassenförmig angelegte Plateau, mit einer in der Nähe liegenden Quelle - dies wäre ein hervorragender Siedlungsplatz.
Ob diese Anlage die ursprüngliche Burg der Herren von Zimmern, bzw. das 994 genannte Ancencimbra* ist, kann zwar nur vermutet werden. Zwei zur selben Zeit existierende, große Burganlagen in räumlicher Nähe von unterschiedlichen Adelsgeschlechtern, ist zwar nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich.
Denn schon in der Zimmerschen Chronik (Band 1, Kapitel 2) steht: "dargegen herüber auf dem rucken am Nägker, ist ain alt burgstal, Lusburg genannt, welches vor zeiten on allen zweifel ain fest, werlich, guot hus gewesen, seitmals es mit zwaien diefen greben in ainen felsen erhawen, vor ainandern zu sambt aim vorhof versorgt und versehen. Nu hat mich oft verwundert, ob Zimbern oder gemelte Lusburg 2elter seye, und in ansehung, das meins erachtens kainer von Zimbern so nahe an sein schlos und haimwesen, auch in sein aigne herschaft ain frembden het pawen lassen, so wer zu vermuoten, die Lusburg müeste etwas elter dann Zimbern sein."
Ob es sich hier um die Vorgängerburg der heutigen Ruine Herrenzimmern handelt, kann natürlich nicht mit Sicherheit gesagt werden. Auch die 1084 genannten Louf und Egelof von Talhausen* könnten Herren auf dieser Anlage gewesen sein.
Von der ehemaligen Nußburg aus hat man einen Blick über den Neckar, sowohl in Richtung Rottweil, als auch in Richtung Epfendorf. Von der oberhalb liegenden Anhöhe sieht man sogar bis zum Hohenkarpfen und auf große Teile der Zollernalb.
*Siehe hierzu auch: "Mäzene, Sammler, Chronisten. Die Grafen von Zimmern.... Belser Verlag".